Heute möchte ich mit dir meine Gedanken zum Thema Werte / Wertigkeit teilen. In meinen Meditationstrainings komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass ein Bewusstsein im Bereich der eigenen Werte die Grundlage für das Leben ist, das wir uns für uns selbst am meisten wünschen.
Ich selbst hatte jahrelang keinen Zugang zu meinen Werten. Wie sah dann also mein Leben aus? Ich habe in den Rahmungen meiner Umgebung gelebt, habe mich angepasst und Entscheidungen auf der Basis von Konditionierungen getroffen. Zusätzlich habe ich meine Grenzen immer und immer wieder verschoben. Ich dachte ich bin super flexibel, wenn ich so agiere, aber was steckt hier wirklich dahinter? Es ist das Unwissen darüber, was man für sich selbst wirklich im Leben möchte. Es ist ein Verstecken: In dem Moment, in dem ich mich an eine andere Person anpasse und meine Grenzen verschiebe, zeige ich mich nicht zu 100 Prozent so wie ich bin.
Nun die Frage an dich: Wann und für wen verschiebst du deine Grenzen? In welchen Lebensbereichen tust du dies? Aus welchem Bedürfnis heraus handelst du so?
Ich habe meine Grenzen oft verschoben, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder „Liebe“ zu empfangen. Wenn ich heute darüber nachdenke, kann ich diese Art und Weise zu handeln selbst nicht mehr nachempfinden.
Aber warum?
Werte & Wertigkeit
Aus meiner Perspektive heraus sind Werte die individuelle Grundlage für jede meiner Entscheidungen. Bin ich mir meiner Werte bewusst und agiere in diesem Rahmen, dann kann ich auf kurz oder lang nur das in mein Leben ziehen, das mir dient & was ich vor allem auch verdiene.
Ein kleines Beispiel:
Mein Wert ist es, dass Wort und Tat zusammenpassen. Das bedeutet, wenn ich etwas sage, handle ich dementsprechend. Auf dieser Grundlage ziehe ich Menschen in mein Leben, die ebenso agieren. Nun begegne ich einer Person, die mir sagt, was sie tun möchte und dies aber nicht macht. Wie reagiere ich?
Mein grenzenverschiebendes Ich: „Ach er / sie wird einen Grund dafür haben es doch nicht zu tun. Es kam bestimmt was dazwischen. Er / sie hat bestimmt eine stressige Zeit. …“
Mein wertiges Ich: „Diese Person hat ihren Fokus auf etwas anderem. Es ist ihr keine Energie wert es zu tun. …“
Eine Perspektive aus den eigenen Werten heraus sucht nicht nach Gründen. Sie sieht, was in der Realität präsentiert wird & nimmt diese Realität an. Annahme bedeutet in diesem Fall, sich nicht gegen die Umstände des Lebens zu wehren und eine Opferrolle einzunehmen. Es heißt, die Dinge zu akzeptieren wie sie sind und sich individuell dazu, anhand der eigenen Werte, zu positionieren.
Wie komme ich nun von meinen Werten auf Wertigkeit?
Die Wertigkeit kommt ins Spiel, wenn ich meine Werte kenne, ihnen entsprechend handle & all dem meine Energie entziehe, was dieser Grundlage nicht entspricht. Das Wort an sich bedeutet gemeinhin auch „Einstufung, Evaluation, Beurteilung oder Prüfung“.
Ist mein Wert beispielsweise „Ehrlichkeit“ und eine Person in meinem Umfeld spricht nicht wahrhaftig, dann cutte ich diesen Kontakt aus meinem Umfeld. Denn: Es entspricht nicht der Wertigkeit, die ich meinem Leben zugrunde lege.
Oder betrachten wir den Wert eines „liebevollen Umgangs“. Es bringt mir nichts, wenn ich in Liebe gehe und gebe & die Menschen, mit denen ich Zeit verbringe mich ignorieren, mich ständig niedermachen (um sich gleichsam selbst besser zu fühlen) oder respektlos behandeln.
Auf dem Weg zur individuellen Wertigkeit darf man viele Dinge, Perspektiven und Menschen loslassen. Damit meine ich nicht, alles, das anders als meine eigene Perspektive ist, nicht wahrzunehmen. Ich meine damit: Bewusste Entscheidungen im Rahmen meiner Werte zu treffen, damit die Wertigkeit in meinem Leben entstehen kann, die ich mir für mich selbst wünsche.
Geduld & Vertrauen
Geduld ist für viele Menschen in meiner näheren Umgebung ein nervenaufreibendes Thema. Auch für mich war es jahrelang ein Hin und Her zwischen: Ich will das jetzt sofort haben & ich lasse mir Zeit damit & habe Vertrauen.
Für mich ist Geduld heute, die tiefe Gewissheit in mir, dass alles zu meinen Gunsten ausgeht, egal wie lange es dauert. Es ist das Gefühl eines Urvertrauens, dass mich leitet und mir den Weg weist.
Doch wie übe ich mich in Geduld?
Ich habe zwei Strategien:
- Wenn etwas nicht funktioniert / nicht so kommt, wie ich es mir zuvor gedacht habe, dann wartet etwas viel Besseres auf mich.
- Alles, was ich mir wünsche, ziehe ich durch meine Energie, die ich durch meine Interaktionen hinaus in die Welt sende, automatisch an.
Diese Strategien stärken mein Vertrauen in mich selbst und in das Leben. Es entsteht eine Gelassenheit, die mich entspannen und geduldig werden lässt.
Alltagsbeispiel:
Nehmen wir an du lernst jemanden kennen, ihr versteht euch gut & am Ende wirst du geghostet.
Ich nehme dieses Beispiel, weil es mir selbst und vielen meiner Freundinnen bereits so gegangen ist. Es hat zu viel Frust und Ungeduld in der Vergangenheit geführt.
Die erste Reaktion auf das Ghosten ist: Der Selbstzweifel. Man hinterfragt sich selbst und sein Verhalten: Habe ich etwas falsch gemacht? Welcher Satz hat zu dieser Reaktion geführt? usw.
Danach folgt das Ego: Er / Sie hat mich eh nicht verdient. Er / Sie war sowieso blöd.
Im Bereich des Egos werten wir eine andere Person herab, da wir keinen greifbaren Grund für das Ignorieren ausfindig machen können. Wir wollen uns besser fühlen und sprechen schlecht über das Gegenüber.
Aber was steckt hier wirklich dahinter?
Zum einen suchen wir alle Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Im Fall des Ghostens werden uns genau diese Dinge „entzogen“. Wir kommen in ein Gefühl des Mangels, denn wir wollen Liebe und bekommen Nichts.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir all dies im Außen suchen, das heißt die Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit auf eine andere Person projizieren. Doch Obacht: Wir tragen diese Werte bereits in uns selbst.
Zusätzlich verfallen wir in eine Art Abhängigkeit. Wir sind nur etwas wert, wenn wir etwas von jemand anderen empfangen / bekommen.
Wenn ich nun ins Vertrauen gehe, mir bewusst mache, dass jede Person (oder Ereignis), die mir begegnet, ein „Learning“ für mich ist und ich dadurch nur mehr zu mir und meinen wahren Werten finde, dann kann ich auch die Geduld aufbringen, das zu empfangen, was meinem wahren Selbst entspricht. Folglich bringt es mich in meiner individuellen Wertigkeit voran.
Was ist der Schlüssel zu all dem?
Dein Fokus!
Dein Fokus bestimmt, wo deine Energiereserven hingehen. Bist du viel im Außen, d.h. beschäftigst du dich mit den Themen anderer Menschen, kommst du schnell in eine energetische Abwärtsspirale.
Das Meditieren ist eine gute Praxis, um den Fokus voll und ganz auf dich zu richten. Du fühlst, was du brauchst und was deinem wahren Sein entspricht. Du hast einen guten Zugang zu deinen Bedürfnissen & Gefühlen und somit zeitgleich zu deinen Werten. Je mehr Zeit du mit dir selbst verbringst, desto weniger benötigst du die Aufmerksamkeit und Bestätigung von Außen. Du weißt, dass du all das bereits in dir trägst. Du beginnst dir selbst mehr zu vertrauen, weil du für dich einstehst und deinen Worten auch Taten folgen. Du kommt in einen Zustand innerer Balance und des Friedens.
Ich mache mir aus diesem Grund vor jeder Entscheidung bewusst, ob das Resultat das ist, was mir und meinen Werten dient. Zusatz: Welche energetische Intention verfolge ich?
Zusammenführend stelle ich für mich fest, dass die Wertigkeit in meinem Leben, die auf meinen Werten basiert, mit jeder Erfahrung präziser und authentischer wird. Mit jeder Entscheidung, die ich treffe und jeder bewussten Handlung kreiere ich mir mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen und Visionen.
& genau das ist es, was ich Dir durch meine Arbeit ermöglichen möchte. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen!
Mit ganz viel Liebe & einem virtuellen hug!
Katja